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Dach
biotop

Konzept

Dachbiotop

nächste Maßnahme: Baumoase

Was ist dieses Modell?

Begrünte Dächer an Haltestellen oder bepflanzte Fassaden: Dachbiotope sind sehr vielfältig. Bereits kleine Flächen können helfen, die Luft zu filtern oder Regenwasser zu speichern. Dieses kann die Umwelt durch Verdunstung abkühlen. Das Dachbiotop unterstützt die Tier- und Pflanzenwelt und verschafft auch Menschen auf dem Hallmarkt eine angenehmere Umgebung.

Welche Städte setzen Dachbiotope schon um?

Die diversen Vorteile grüner Dächer und Fassaden sind mittlerweile fester Bestandteil klimagerechter Stadtentwicklungspläne. Beispiele finden sich viele, von aufwändig begrünten Neubaufassaden in Mailand, über 300 Nahverkehrshaltestellen in Utrecht mit bienenfreundlichen Gründächern, bis hin zu bereits 40 % grüner Dächer und Fassaden in Singapur. In Kopenhagen, das bis 2025 klimaneutrale Stadt sein will, sind Gründächer und -fassaden wichtiger Teil des Klimaanpassungsplans. Während Hamburg noch mit finanziellen Anreizen lockt, um das Ziel von 70 % der Dächer im Neubau oder der geeigneten Sanierung zu begrünen, ist Basel noch weiter: bereits seit 2002 gilt hier die Verpflichtung zur Dachbegrünung im Neubau oder bei Sanierungen mit Flachdach.

Was bringen mir Dachbiotope?

Die Begrünung von Fassaden und Dächern trägt nicht nur durch ihren Anblick zu unserer mentalen Erholung und Stressreduzierung bei. Durch die Verdunstung des aufgefangenen Regenwassers kühlt bzw. isoliert Dach- und Fassadengrün auch öffentliche Gebäude, Wohnungen und Plätze. So kann im Winter Energie gespart und im Sommer die Hitze besser abgefangen werden. Auch die städtische Verkehrsluft, wird durch die Pflanzen gefiltert und krankmachender Lärm gedämpft.

Was bringen Dachbiotope der Stadt?

Als Teil des Schwammstadtkonzeptes tragen Dach- und Fassadenbegrünungen zum Zwischenspeichern und Verdunsten von Regenwasser bei. Dieses Wassermanagement verringert das Überschwemmungsrisiko bei Starkregen, spart der Kommune Abwasserkosten und kann zur Bewässerung in Dürreperioden genutzt werden. Der Kühlungseffekt durch Verdunstung und Dämmung wirkt dem städtischen Hitzeinseleffekt entgegen und senkt den Energieverbrauch. Nachbarschaften können revitalisiert und aufgewertet werden, der Erhalt der Artenvielfalt wird unterstützt.

Wie realisierbar ist das Dachbiotop?

Generell sind begrünte Flächen auf Dächern, Wänden, Haltestellen gut realisierbar, wenn der politische und Bauverantwortlichen-Wille dafür da ist. Um begrünte Fassaden, Höfe und Dächer zu begünstigen, gibt es in Halle eine Förderung für Immobilieneigentümer*innen. Die Zuwendung oder Förderung kann pro Begrünungsprojekt bis zu 4.000 Euro sowie bei intensiver Dachbegrünung bis max. 8.000 Euro betragen. Allerdings ist die Leistung aufgrund der aktuellen Haushaltssperre derzeit nicht abrufbar (Stand: September 2022).. Begrünte Haltestellendächer gibt es in Halle derzeit noch wenige. 2020 hat die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) im Steinweg testweise zwei Haltestellendächer bepflanzt. Anders als in anderen Städten, die sich mehrheitlich für begrünte Haltestellen entscheiden, argumentiert die Havag, das Kosten, Pflege in keinem Verhältnis zum klimatischen Nutzen stehen und der Havag ein weiterer Stadtbaum zielführender erscheint.

Was ist eine Schwammstadt?

Die Schwammstadt ist ein Konzept zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Dabei wird Regen aufgefangen und gespeichert, um diesen im Anschluss langsam abzugeben. Das schützt die Umgebung bei Extremwetter vor Überschwemmung. Die kontrollierte Verdunstung kühlt die Umgebung und kann auch zur Bewässerung urbaner Pflanzen genutzt werden. Durch unterirdische Speicher, Mulden, künstliche Becken oder Grünflächen wird die Flächenversiegelung aufgelockert. Das ermöglicht auch die Speicherung von Regenwasser. Auf dem Hallmarkt gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen Ansatz in Zukunft zu berücksichtigen.